Typische Eltern-Fragen am Abend:
Ist mein Baby oder Kleinkind müde genug, damit es entspannt einschlafen kann?
Oder ist es eventuell schon übermüdet und das Einschlafen wird zum Stress-Faktor für alle?
Und was bedeutet eigentlich in diesem Zusammenhang "Melatonin-Produktion und Cortisol-Ausschüttung"?
Melatonin ist ein Hormon, das vom Körper natürlich produziert wird und das eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus spielt.
Deswegen wird Melatonin im Baby- und Kleinkindschlaf auch oft als “Sandmännchen-Hormon” bezeichnet.
Welche natürlichen Hilfsmittel gibt es, die die Produktion von Melatonin am Abend positiv beeinflussen und deinem Kind beim Einschlafen unterstützen?
Schlafroutine: Eine konsequente Schlafenszeit und eine beruhigende Abendroutine können helfen. Grundsätzlich ist ein strukturierter Alltag hilfreich für euch, und vermittelt deinem Kind Sicherheit. Denn viele unterschiedliche Reize, besonders am Abend, können bei deinem Kind Stress auslösen und das hindert die Melatonin-Produktion. Tipp: Abendroutinen bei gedämpftem Licht - besonders bei sehr aktiven Kleinkindern, die sich beim Runterkommen schwer tun.
Umgebung: Ein dunkles, ruhiges und kühles Schlafzimmer fördert den Schlaf.
Bildschirmzeit: Begrenzung der Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen, da das blaue Licht von Bildschirmen (TV, Smartphone, Tablet etc.) die Melatonin-Produktion hemmen kann.
Ernährung und Bewegung: Ausgewogene Ernährung - Abendessen im besten Fall 1-2 Std. vor der Schlafenszeit und ausreichend Bewegung während des Tages können den Schlaf verbessern. Tipp: Wenn ihr eure Babys langsam an den Tag-Nacht-Rythmus gewöhnen wollt, geht bei Tageslicht viel raus spazieren.
Melatonin ist somit auch der Gegenspieler des Stresshormons Cortisol, das tagsüber in hohen Mengen ausgeschüttet wird, damit wir aktiv durch den Tag gehen können.
Cortisol ist ebenfalls wie Melatonin ein körpereignes Hormon. Cortisol hilft uns morgens fit zu werden und unterstützt uns somit beim Aufstehen. Abends sollte das Cortisol in unserem Körper jedoch gering gehalten werden, damit wir entspannt einschlafen können.
Wenn dein Baby oder Kleinkind am Abend sehr extremen Reizen ausgesetzt wird (das kann z.B. ein Restaurant-Besuch sein), kann das Stress bei deinem Kind auslösen, ebenso wie eine Übermüdung.
Eine besondere Stress-Kombination, die wir Eltern von Kleinkindern sicher schon mal alle hatten: Ein später Restaurant-Besuch, weit nach der eigentlichen Schlafenszeit und ein komplett übermüdetes Kind mitten drin.
Beide Stress-Szenarien führen dazu, dass Cortisol frühzeitig ausgeschüttet wird.
Wie kannst du also dein Kind aktiv unterstützen, dass Cortisol nicht frühzeitig am Abend / in der Nacht ausgeschüttet wird:
Übermüdung vermeiden: Achte auf Müdigkeitsanzeichen und dass dein Kind auf 24 Std. gesehen, genug Schlaf bekommt. Wenn der Mittagsschlaf gestrichen wird, versuche in der Umstellungsphase einen Power-Nap einzubauen, damit ihr abends nicht in die Übermüdung kommt oder ziehe die Schlafenszeit dann etwas weiter nach vorne. Eine Übermüdung erkennst du meist daran, dass das Einschlafen länger dauert, die Nacht unruhig war und dein Kind am nächsten morgen deutlich früher wach wird. Und natürlich auch an der Laune beim Wachwerden, die ist dann eher schlecht, anstelle von gut.
Regelmäßiges Schlafangebot machen: Wenn nötig (wie oben beschrieben z.B. mit Power Naps).
Extreme Reize am Abend vermeiden: Restaurant-Besuche, Geburtstage etc. All das löst ganz oft Stress bei Babys und Kleinkindern aus.
Fazit: Die richtige Schlafenszeit deines Kindes zu kennen, ist essentiell für genug Melatonin und kein erhöhter Cortisol-Spiegel im Körper deines Kindes - damit das Einschlafen schnell und entspannt funktioniert und die Nacht erholsam wird.
Ein erhöhtes Cortisol im Körper kann übrigens nicht nur für Schlafprobleme verantwortlich sein sondern beeinflusst auch das Immunsystem negativ. Kinder die dauerhaft unter Schlafproblemen und Stress stehen, können häufiger krank werden.
Außerdem kann ein hoher Cortisol-Spiegel auch das Wachstum und die Entwicklung von Kindern beeinträchtigen.
Demnach ist es wichtig, dass eure Kinder am Abend entspannt einschlafen können und in der Nacht auf die Summe von gesunden Schlaf kommen, die sie für Ihre Entwicklung benötigen.
Babys und Kleinkinder, welche regelmäßig 5-10 Mal pro Nacht wach werden, haben keinen erholsamen Schlaf und sind meist auch am Tag nicht ausgeglichen.
Solche Schlafherausforderungen lösen sich meist auch nicht von alleine, auch wenn das immer wieder "erzählt" wird.
Gerne könnt ihr euch ein kostenloses Erstgespräch mit mir buchen. Nach 20 Minuten kann ich eure Situation dank meiner Erfahrung gut einschätzen und euch z.B. meine Schlafsprechstunde, für konkretere Schlafherausforderungen oder mein Schlafcoaching, als Rundum-Betreuung anbieten.
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